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2016 - 2017
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2016 - 2017

Bürogebäude Schlier

Inmitten traditioneller, ländlicher Bebauung in Schlier-Wetzisreute steht der Neubau eines Bürogebäudes mit insgesamt 330 Quadratmetern Bürofläche – eine mit einer Teamerweiterung einhergehende Raumknapphiet machte die räumliche Expansion des Architekturbüros unumgänglich.
Ein reduzierter Längsriegel schiebt sich gen Hauptstraße hinter den Bestandsbauten hervor und sichert sich damit eine Fernwirkung bis zur Ortseinfahrt.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung wird der Baukörper auf das Erdgeschoss eines bestehenden Ökonomiegebäudes gesetzt. Die Bestandsgaragen können auf diese Weise weiterhin genutzt und bisher ungenutzte Dachräume für das neue Architekturbüro herangezogen werden.
Dachneigung und Proportion des einstigen landwirtschaftlichen Nutzgebäudes werden hierbei aufgegriffen – die Neuinterpretation des archaischen Langhaustypus‘ erfolgt durch Materialisierung, Farbe und Reduktion der Elemente.
Entstanden ist ein kontrastreicher und präziser Neubau, der mit seiner klaren Gebäudesilhouette die Essenz von Tradition und Zeitlosigkeit vereint.

Wenige Materialien prägen den Innenraum und setzen auf diese Weise auch hier das reduzierte Konzept fort. Der flügelgeglättete Sichtestrich korrespondiert mit der visuellen Weitläufigkeit des Büros, das lediglich durch raumhohe Glastrennwände und punktuell platzierten Massivholzwänden akustisch unterbrochen wird. Möbel in massiver Eiche sorgen für behagliche Akzente.

Die räumliche Gliederung des Büros ist selbsterklärend. 
Nachdem man über den Treppenaufgang vom EG zum Empfang ins 1. Obergeschoss gelangt, führt eine zentrale Erschließungsachse vorbei an Teeküche, Plotterraum und Toilettenkern durch die Ost-West orientierten Gruppenbüros.
Zur Schaffung tageslichtoptimierter Arbeitsplätze verfügen alle Räume über bodentiefe Verglasungen, die den Kunstlicht- und damit Energieeinsatz für die Beleuchtung auf ein Minimum reduzieren.
Auch im großen Besprechungsraum im Norden des Gebäudes sorgen großflächige Übereck- Verglasungen mit Zugang zum Balkon für eine visuelle Verschmelzung von Innen und Außen und gewähren so einen Einblick in das alltägliche Bürogeschehen.

/ KONSTRUKTION
Zentrales Tragwerk der Büroaufstockung bilden die vorgefertigten Massivholzwände aus Dübelholz, die aufgrund ihrer leimfreien Konstruktion eine flexible Verspannung und Festigkeit im Holz ermöglichen und auf diese Weise Rissbildung vorbeugen. Ihre hohe Masse bringt zudem einen hohen Schall- sowie einen verbesserten sommerlichen Hitze- und winterlichen Kälteschutz mit sich.

/ ENERGIE
Trotz Vollklimatisierung ist das Gebäude bilanziert betrachtet nahezu energieautark. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach speist Strom in den dazugehörigen Energiespeicher. Dieser sichert unter anderem die Stromversorgung für Geräte, Beleuchtung und den Unterhalt mehrerer E- Poolfahrzeuge.
Eine Luft-Wärmepumpe mit integrierter Lüftung und Klimatisierung wird mittels Umwandlung solarer Energie betrieben. Über Unterflurkonvektoren strömt die erwärmte bzw. gekühlte Luft in die Büroräume. Die Abluft wird über Schattenfugen in den Decken abgezogen und in den Energiekreislauf eingespeist.
Das Gebäude erreicht bilanziert betrachtet einen Passivhausstandard mit einem jährlichen Energieverbrauch von ca. 15 kWh/(m²a).
Die weitreichende Gebäudeautomation unterstützt hierbei die Energieeffizienz mit Hilfe automatischer Regelung und Überwachung zusätzlich.

Bauaufgabe: Umbau und Erweiterung eines Ökonomiegebäudes zum Architekturbüro
Bauherr: privat
Ort: Schlier
Realisierung: 2016 – 2017
LPH: 1-8